Florian Fleig, Bürgermeisterkandidat Friedberg, CSU
- Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
Ich bin für die Osttangente, jedoch gegen die derzeitige Definition eines 4-spurigen Ausbaus. Hier sehe ich auch die lokale Politik in der Verantwortung, hiergegen vorzugehen und unnötigen Landverbrauch zu stoppen.
- Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
Da ich die sich aus diesem Projekt ergebenen Chancen für den Landkreissüden erkenne, habe ich mich nicht in der Vergangenheit dagegen eingesetzt. Ich unterstütze auch zu 100 % den Kreistagsbeschluss vom 09.03.2016, wonach sich der Kreis für eine flächensparende Verwirklichung auf Bestandsstraßen ausgesprochen hat und deutlich gemacht hat, dass dem Umwelt- und Klimaschutzgedanken Rechnung getragen werden muß.
Gerade für Friedberg sehe ich in den Abschnitten 1 und 2 die große Chance, Verkehr aus der Stadt zu bringen und auf die bestehende (!!!) A8 umzulenken, so dass eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden kann.
- Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
Das Radverkehrskonzept muß konsequent verwirklich und umgesetzt werden. Darüber hinaus muß es den Bürgern, egal ob in der Stadt oder im ländlichen Bereich, erleichtert werden, den ÖPNV zu benutzen bzw. unnötige Strecken mit dem Pkw vermeiden zu können.
- Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
Da es bereits eine zeitliche Staffelung gibt, möchte ich diese auch umsetzen und verwirklichen. Vordringlich zu bearbeiten ist hierbei sicherlich ein ganzheitliches Konzept von Radwegen und die damit verbundenen Grundstückserwerbe, um überall ein sicheres und komfortables Fahren mit dem Fahrrad zu ermöglichen.
- Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
Aus Friedberger Sicht muß alles dafür getan werden, dass die B300 auf die A8 verlagert wird. Darüber hinaus muß losgelöst von der Osttangente die Mobilität generell neu gedacht werden. Es muß beispielsweise der Schienenverkehr gefördert und der Umstieg auf denselben attraktiver gemacht werden. Auch müssen Pendlerparkplätze gebaut werden, um unnötige Fahrten mit dem Pkw zu vermeiden und die Bildung von Fahrgemeinschaften leichter erreichen zu können.
- Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Emissionen möglichst gering gehalten werden (Lärmschutzwände, Flüsterasphalt, etc.). Darüber hinaus muß an die Tierwelt gedacht werden, wie beispielsweise Schutzzäune, Querungshilfen (Grünbrücken, Wildunterführungen, Amphibientunneln, etc.).