Was ist die Osttangente?

Die Osttangente ist eine im Frühjahr 2015 in die Diskussion gebrachte neue, autobahnähnliche, vierspurige Schnellstraße östlich von Augsburg.

Osttangenten Planung Übersicht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Jahre 2019 wurden vier Trassenvarianten vom staatlichen Bauamt  untersucht. Im Frühjahr 2020 soll eine Verkehrsanalyse sowie die abschließende Trassenvariante veröffentlicht werden.

Die Osttangente wurde von einer Allianz aus dem staatlichen Bauamt Augsburg, den Bürgermeistern Kandler, Wolf und Eichmann, den Bundestagsabgeordneten Ulrich, Pronold und Durz, den Landtagsabgeordneten Thomaschko und Strohmayr und dem Landrat Metzger ins Spiel gebracht mit dem Ziel, sie im  Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlich einzustufen. Dabei wurde betont, dass kleine, lokale Lösungen wie z.B. die Kissinger Ortsumfahrung keine Chancen nach den neuen Richtlinien des Bundesverkehrswegeplanes haben und man deshalb eine überregionale Großlösung brauche.

Die Osttangente wurde als Projekt vom staatlichen Bauamt Augsburg (zuständig Hr. Grabsch und Hr. Fritsch) im Auftrag der Staatsregierung für den Bundesverkehrswegeplan 2030 angemeldet. Der Bundesverkehrswegeplan wurde im November 2016 verabschiedet und der Bundestag hat entsprechende Ausbaugesetze beschlossen. Die Osttangente ist dort mit den Abschnitten 1 bis 3 in den vordringlichen Bedarf aufgenommen worden (von der A8 bis zur Einmündung Staatsstraße Mering-Königsbrunn). Diese Abschnitte sind vierspurig vorgesehen, der Abschnitt Mering Kissing kann aber ggf. auch dreispurig ausgelegt werden. Das staatliche Bauamt hat  im Janua 2017 mit der Planung begonnen und wird voraussichtlich Ende 2018 ein Raumordnungsverfahren einleiten. Der vierte Abschnitt zwischen Königsbrunn und Mering ist im sogenannten „weiteren Bedarf mit Planungsrecht“ enthalten. Das bedeutet, dass sofort mit der Planung begonnen werden darf.

Die Zurückstellung des vierten Abschnittes zwischen Mering und Königsbrunn erfolgte aus unserer Sicht aus taktischen Gründen, um den erheblichen Widerstand aus Königsbrunn zu schwächen, denn am Ziel einer überregionalen Schnellstraße wurde festgehalten. Sobald die ersten drei Abschnitte zwischen A8 und Mering realisiert sind, wird der Verkehr so zugenommen haben, dass ein zügiger Ausbau des vierten Abschnittes unverzüglich in Angriff genommen wird, insbesondere dieser ja bereits jetzt Planungsrecht hat.

Bürger haben im Rahmen der Öffentlichkeit zahlreiche Einwände gegen das Projekt vorgebracht. Diese wurden allesamt nicht berücksichtigt und noch nicht einmal kommentiert. Besonders gravierend ist, dass keine Alternativen geprüft wurden.  Das Aktionsbündnis hat deshalb auch Beschwerde vor der EU-Kommission eingelegt, die nach langer Bearbeitungszeit abgewiesen wurde.

Stand 2019 befindet sich das Staatliche Bauamt in der Phase Voruntersuchung. Dabei wird eine Verkehrszählung und eine Trassenplanung durchgeführt, die nach Angaben des Bauamtes im Frühjahr veröfentlicht werden sollen. Im Rahmen der Voruntersuchung werden auch Naturschutzbelange untersucht. An die Voruntersuchung schließen sich ein Raumordnungsverfahren und danach ein Planfeststellungsverfahren an.  Erst wenn das Planfeststellungsverfahren  rechtsgültig abgeschlossen ist, kann mit dem Bau begonnen werden. Man geht davon aus, dass der gesamte Planungsprozess rund 10 Jahre dauert, also in ca. 8 Jahren oder im Jahr 2027 abgeschlossen sein wird. Hier bestehen aber noch erhebliche Unsicherheiten.

Weitere Infos:

->BUND Grünbuch zum Bundeserkehrswegeplan

->Anfrage Christl Kamm (Grüne) zur Osttangente im Landtag

-> Anfrage ans Bundesverkehrsministerium zum Bundesverkehrswegeplan

-> Projektinformationssystem

Die dicke rote Linie ist der aktuell bekannte Vorschlag für die neue Osttangente, die nach Aussagen der Befürworter u.a. die B17 entlasten soll.

Die Route beginnt an der A8 bei Derching (die heutige AIC 25) und führt dann zwischen Friedberg-West und Friedberg über die B300 nach Süden, links an Kissing und Mering vorbei über den Lech. Dort mündet sie südlich von Königsbrunn in die B17 oberhalb von  Oberottmarshausen.

Die blauen Punkte in obiger Abbildung symbolisieren die  geplanten Anschlußstellen.

Der Stadtrat von Friedberg sowie der Gemeinderat von Kissing haben sich für das Projekt ausgesprochen. In Mering, Königsbrunn, Oberottmarshausen und Schmiechen hat der jeweilige Rat gegen die Realisierung des Projekts gestimmt.

Der Bundestatgsabgeordnete Ulrich hat auf Grund der Proteste in Königsbrunn eine Alternativroute weiter südlich vorgeschlagen, die bei Graben von der B17 nach Osten abzweigt und den Lech in Höhe Prittriching quert und dann an Schmiechen, Unterbergen und Mering vorbei führt. Dieser Vorschlag führte zu heftigen, ablehnenden Reaktionen der betroffenen Gemeinden.

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Unabhängiges Aktionsbündnis gegen die Osttangente Augsburg