Informationsveranstaltungen zur Neuplanung der Osttangente

Das Staatliche Bauamt hat im Juni die neuen Planungen zur Osttangente veröffentlicht.

Wir bieten hierzu zwei Informationsveranstaltungen an:

Wir hatten in der ersten Version dieses Artikels vom 16.8. den Abschnitt Chippenham-Ring zwischen Schwabhof und Friedberg-West versehentlich vierspurig dargestellt (so wie im Bundesverkehrswegeplan enthalten). Er wird aber vom Bauamt nur zweispurig geplant. Das haben wir heute (19.8.) korrigiert.

Presseerklärung zur möglichen Abstufung der B300

Aktionsbündnis und Bund Naturschutz wehren sich gegen Vorwürfe des Abgeordneten Tomaschko – Abstufung der B300 ist nicht das Ziel der Planungen zur Osttangente

Im Artikel der Friedberger Allgemeinen vom 12.8.2021 wird über die mögliche Abstufung der B300 im Zusammenhang mit dem Bau der Osttangente berichtet. Es wird der Abgeordnete Peter Tomaschko dahingehend zitiert, dass die Gegner der Osttangente mit Unwahrheiten arbeiten würden. Diese Darstellung ist falsch. „Wir haben in unseren Verlautbarungen deutlich darauf hingewiesen, dass sich unsere Aussagen auf unser Gespräch im Juni mit dem Staatlichen Bauamt Augsburg beziehen. Hier wurde uns, auch auf wiederholte Rückfrage, bestätigt, dass es eine Abstufung der B300 im Zuge der Planungen zur Osttangente nicht geben wird“, sagt Wolfhard von Thienen vom Aktionsbündnis Keine Osttangente A-KO. „Das Bauamt erklärte uns, dass auch eine Herabstufung wenig an der Verkehrssituation auf der B300 ändern würde, denn auf Grund der deutlich kürzeren Strecke zur A8 über Dasing würden viele Autofahrer den kürzeren Weg zur A8 wählen. Der Fokus der Planungen des Bauamtes liege auf der B2 zwischen Mering und der A8“, so von Thienen.

Auch im Schreiben an Herrn Tomaschko äußert sich das Bauamt entsprechend, indem es eine Abstufung der B300 nicht als Ziel seiner Planungen darstellt. Dies sei erst nach Fertigstellung des Ausbaus der B2 bzw. AIC25 „möglich“ und könne dann „geprüft“, sofern die Stadt Friedberg dies wünsche. Diese Prüfung kann also erst in einigen Jahren erfolgen und der Ausgang ist durchaus ungewiss.

Die Diskussion um eine Herabstufung der B300 ist nach unserem Dafürhalten eine Scheindiskussion, die von den erheblichen negativen Auswirkungen der Osttangente auf Klima und Umwelt ablenken soll. Sowohl auf der B17 in Augsburg, auf der B2 in Kissing und auch auf der B300 in Friedberg werden berechtigte Anliegen betroffener Anlieger benutzt, um ein höchst umstrittenes Straßenbauprojekt durchzudrücken und Versprechungen gemacht, die sich weitgehend als nicht erfüllbar herausstellen.

Ernst Haile, der Vorsitzende des Kreisverbandes Aichach-Friedberg des Bund Naturschutz sagt hierzu: „Wir sind an einem sachlichen und zielorientierten Dialog interessiert. Bisher war dies auch immer die Basis unserer Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt und den CSU-Abgeordneten. Das wollen wir beibehalten. Aus unserer Sicht sind die Verkehrsprobleme der Region nur im Dialog mit allen Beteiligten unter Einbeziehung aller Verkehrsträger und nicht nur der Autos zu lösen. Auch müssen wir auf Grundlage der Umwelt- und Klimaschutzgesetze Sorge dafür tragen, dass die erheblichen Belastungen durch den Autoverkehr deutlich und zeitnah reduziert werden. Dies ist mit einer auf Wachstum des Autoverkehrs gerichteten Verkehrspolitik nicht zu machen.

In diesem Sinne hoffen wir, dass auch in Zeiten eines Bundestagswahlkampfes ein sachlicher Dialog und eine sachliche Berichterstattung möglich bleiben.

Mering, den 18. August 2021
Dr. Wolfhard von Thienen
Sprecher Aktionsbündnis Keine Osttangente A-KO

Ernst Haile
Vorsitzender Kreisverband Bund Naturschutz in Bayern e.V.

Lothar Büch
Stellvertretender Vorsitzender Kreisgruppe Augsburg Bund Naturschutz in Bayern e.V.

Mering Digital diskreditiert sich selbst

Der kürzlich gegründete Verein Mering Digital ist an sich eine gute Sache. Der Verein will eine Plattform für Firmen, Geschäfte und Vereine bieten, auf der diese sich und ihre Dienstleistungen präsentieren, Veranstaltungen ankündigen und sonstige Infos bereitstellen und austauschen können. So fand der Verein schnell viele Unterstützer und Mitglieder, die das bunte Spektrum Meringer Kultur, Gewerbe und Parteien widerspiegeln. Auch Bürgermeister Florian Mayer machte sich für den Verein stark.

Jetzt ist der Verein unter seinen Vorständen Lothar Haupt und Alexander Graf allerdings ziemlich ins Fettnäpfchen getappt. Unter dem suggestiven Titel „Verkehrschaos ja oder nein“ wurde zur Bundestagswahl eine Online-Umfrage zur Osttangente und zum Meringer Verkehr gestartet. Im Interview mit der Friedberger Allgemeinen wurde gegen das Aktionsbündnis Keine Osttangente AK-O ausgeteilt: Man wolle jetzt endlich den „normalen Bürgern… die jeden Tag auf unseren Straßen unterwegs sind“ eine Plattform bieten im Kontrast zu denjenigen „die am lautesten schreien“.

Suggestiv wie der Titel, werden dann auch 30 ebenfalls recht einseitig Fragen zum Verkehr gestellt, bei denen sich alles um die Belange des motorisierten Verkehrs dreht. Die Osttangente, in ihrer Gesamtheit als kreuzungsfrei Schnellstraße zur A8, taucht in der Umfrage gar nicht auf. Fragen wie Auswirkungen des Verkehrs auf Umwelt, Klima, Lärmbelastung und Naherholung werden nicht gestellt. Vielmehr werden diverse und bekannte Problemstellen für Autofahrer wie z.B. Mering Nord, der Kreisel an der Hörmannsberger Str. oder die Bahnunterführung der Münchener Straße abgefragt. Es fehlen Fragen zum ÖPNV, Fahrrad- und Fußwegen und Verkehrsberuhigung des Innenortes, Fragen zu Mobilitätsanforderungen von Kindern, Jugendlichen oder Senioren usw.. Dies geht vollkommen am berechtigten Ziel vorbei, die Meinung der Bevölkerung in Sachen Osttangente und Verkehr in und um Mering herauszufinden.

Mitglieder des Vereins, die insgesamt durchaus ein sehr breites Meinungs- und Politikspektrum bieten, wurden weder bei der Konzeption der Umfrage eingebunden noch gefragt, ob sie dieser Umfrage zustimmen. Mit einer professionell und repräsentativen Befragung der Bevölkerung zur Verkehrspolitik in der Region hat das alles leider wenig zu tun. Ein Verein wie Mering Digital sollte der ganzen Meringer Bevölkerung verpflichtet sein und sich thematisch und politisch neutral verhalten, ansonsten verliert er den Anspruch eine digitale Plattform für alle zu sein und gefährdet sein Ziel als gemeinnützig anerkannt zu werden.