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Leserbrief zur Behauptung, die Osttangente würde die Verkehrssicherheit erhöhen

Kürzlich wurde in der lokalen Presse und bei Augsburg-TV  über das Ergebnis der Unfallstatistik 2019 im Landkreis AIC-FDB berichtet. Das nahm Herr Eichstädt vom staatlichen Bauamt zum wiederholten Mal zum Anlass seine hanenbüchene Behauptung zu wiederholen, dass die Osttangente für eine Reduzierung der Unfälle sorgen würde. Wie er dies mit einer neuen Schnellstraße und der Zunahme des Verkehrs um ca. 15.000 Fahrzeugen pro Tag schaffen möchte, ist rätselhaft. Gleichzeitig wurde der für dieses Frühjahr angekündigte Termin zur Veröffentlichung der Voruntersuchungsergebnisse und der Trassenführung erneut verschoben, diesmal auf den Sommer 2020.

Unsere Beirätin Claudia Eser-Schubert hat hierzu folgenden Leserbrief am Samstag, den 11.4.2020 in der Friedberger Allgemeinen geschrieben:

Die Osttangente ist Geldverschwendung

Zu den Artikeln „Damit Unfälle nicht tödlich enden“ und „Bald neue Zahlen zur Osttangente“ vom 7. April:

Offenbar sieht das Staatliche Bauamt seine Felle bzw. seine Straßenplanungen davonschwimmen und muss jetzt offensiv für den Straßenbau werben. In seltenen Fällen ist ein Straßenumbau sinnvoll, ob er aber Leben rettet, ist unbewiesen, denn viele Faktoren können zu einem Unfall führen. Manchmal, und das beweist die Statistik eben auch, sind es die „kleinen Dinge“, wie z. B. Blitzer, die schon entschärfend wirken. Oft verführen gerade gut ausgebaute Straßen zum rücksichtslosen Rasen, was man sehr gut auf dem neuen Stück der B 300 zwischen Dasing und Aichach beobachten kann, bislang zum Glück ohne schwerwiegende Unfälle.

Die Planungen zur Osttangente scheinen derzeit zu stagnieren, hoffen wir, dass es so bleibt. Denn die Osttangente trägt nicht zur Verkehrsentlastung, sondern – wie die meisten Neubauten – nur zur Verlagerung des Verkehrs bei. Eine derartige Geld- und Landverschwendung gehört auf den Müllhaufen der Verkehrsgeschichte. Mobilität ist eine Zukunftsaufgabe und kann nicht mit Instrumenten aus der Mottenkiste angepackt werden. Das haben weder wir Bürger- Innen als Geldgeber, noch die Natur verdient.

Claudia Eser-Schuberth, Friedberg

BUND Naturschutz kündigt Proteste bei der möglichen IAA 2021 in München an.

Weiterführung der IAA ist falsches Signal für Klimaschutz und Verkehrswende

Als Reaktion auf Presseberichte denen zufolge die Internationale Automobilausstellung (IAA) im Jahr 2021 in München veranstaltet werden soll, kündigt der BUND Naturschutz (BN) Proteste an. Der Vorsitzende des BN, Richard Mergner, kommentiert die Meldungen wie folgt: „Die IAA steht mit ihrer Fokussierung auf den motorisierten Individualverkehr und SUVs für eine Mobilitätspolitik von vorgestern. Dagegen werden wir in München gegebenenfalls genauso groß wie in Frankfurt protestieren.“

Mergner ergänzt: „Unser Protest richtet sich auch gegen die verfehlte Verkehrspolitik von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der es bislang genau wie seine Vorgänger im Amt versäumt hat, die Weichen für eine echte Verkehrswende hin zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu stellen. Dass die bayrische Staatsregierung die Austragung der IAA in München mit rund 15 Millionen Euro unterstützen will, ist ein Skandal. Damit offenbart die Staatsregierung ihre wahre Einstellung zum Klimaschutz.“

„Städte und Kommunen sind für das Gelingen der Verkehrswende zentrale Akteure. Stadt- und Verkehrsplanung darf sich nicht länger am Leitbild der autogerechten Stadt orientieren. Sie muss stattdessen darauf abzielen, den Autoverkehr zu reduzieren und den Umweltverbund aus ÖPNV, Fuß- und Radverkehr zu stärken. Aus diesem Grund sind die am 15. März 2020 in Bayern stattfindenden Kommunalwahlen auch für die Zukunft unserer Mobilität entscheidend“, sagt Martin Geilhufe, Landesbeauftragter.

BUND-Konzept zur Einhaltung der Klimaziele 2030 im Verkehr: https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/mobilitaet/mobilitaet_konzept_klimaziele_verkehr_2030.pdf

Kommunalwahl 2020 – Fragen an Kandidatinnen und Kandidaten zur Osttangente und regionalen Mobilitätspolitik

Wir wollten von allen Kandidatinnen und -kandidaten im Landkreis Aichach-Friedberg wissen, wie sie zur Osttangente und zur Mobilitätspolitik in der Region stehen. Wir schrieben deshalb alle Bewerberinnen und Bewerber  an.  Die Antworten werden hier wiedergegeben. Wir bedanken uns hiermit ganz herzlich bei allen, die uns Ihre Antworten schickten.

Nutzen Sie die Gelegenheit zu erfahren, wo ihre Kommunalpolitiker bei diesen wichtigen Themen stehen.

Drei Parteien, die sich im Rahmen des Kommunalwahlkampfes im Landkreis Aichach-Friedberg zur Wahl stellen sind Gründungsmitglieder im Aktionsbündnis Keine Osttangente AKO und damit aktive Unterstützer des Widerstandes gegen die Osttangente: Bündnis 90/Die Grünen, ödp und Unabhängige.

Keine Antworten erhielten wir von Josef Dußmann, Roland Eichmann und Mathias Stößlein.

Unsere Presseerklärung und Zusammenfassung finden sie hier.

Bündnis 90/Die Grünen
Lindauer, Stefan, Landratskandidat
Stamp, Egon, Bürgermeisterkandidat Friedberg
von Thienen, Petra, Bürgermeisterkandidatin Mering

CSU
Fleig, Florian, Bürgermeisterkandidat Friedberg
Luichtl, Helmut, BGürgermeisterkandidat Merching
Mayer, Florian, Bürgermeisterkandidat Mering, CSU
Metzger, Klaus, Dr.,  Landratskandidat

FDP
Böhm, Cornelia, Bürgermeisterkandidatin Friedberg

Freie Wähler
Hatzold, Johannes, Bürgermeisterkandidat Friedberg
Wecker, Josef, Bürgermeisterkandidat Schmiechen

ÖDP
von Tucher, Constanze, Kreisvorsitzende, für den Kreisverband

SPD
Hummel, Stefan, Bürgermeisterkandidat Mering
Santa, Andreas, Landratskandidat

Unabhängige
Eikelmann, Kariene, für den Kreisverband

Sonstige Parteien/Gruppierungen
Graser, Manfred, Bürgermeisterkandidat Pöttmes, Bürgerblock Pöttmes e.V.
Hartung, Mareike, Bürgermeisterkandidatin, Aktive Bürger Dasing
Wieja, Chantal, Bürgermeisterkandidatin Merching

 

Kommunalwahl 2020 – Chantal Wieja

Chantal Wieja, Bürgermeisterkandidatin Merching

  1. Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
    Ich bin grundsätzlich gegen die Osttangente, aber insbesondere hinsichtlich der Planung im Bundesverkehrswegeplan.
  2. Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
    In Diskussionen habe ich mich dagegen ausgesprochen.
  3. Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
    Das Radwegenetz in der Umgebung muss erweitert und ausgebaut werden. Die Nutzung des Rades muss für die Bürger eine attraktive, sichere Alternative zur Nutzung des PKWs werden. Zudem muss es den Bürgern ermöglicht werden, Transportmittel eines gut funktionierenden, günstigen öffentlichen Nahverkehrs zu erreichen und zu nutzen.
  4. Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
    Mit dem Ausbau von Radwegen wäre bereits ein wichtiger Grundbaustein gelegt. Das Netz der Radwege muss dringend erweitert werden. Bereits bestehende Radwege müssen sicherer werden, um Unfälle zu vermeiden. Radfahrern als Verkehrsteilnehmern muss mindestens die gleiche Priorität wie Autofahrern zugestanden werden, wenn nicht sogar eine noch höhere aufgrund der besonderen Vulnerabilität bzw. Gefährdung.
  5. Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
    Alternativlösungen sind für mich der Ausbau öffentlichen Nahverkehrs sowie des Radwegnetzes. Zudem plädiere ich dafür, dass ansässige Firmen ihre Arbeitnehmer unterstützen, z.B. durch Förderung des „Jobrads“. Auch der Bau einer Bahntrasse entlang der bestehenden Verbindungsstraße sollte in Erwägung gezogen und geprüft werden .
  6. Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
    Ich werde mich dafür einsetzen, dass bestehende Naturschutzgebiete erhalten und beispielsweise nicht zum Bau großer Konzerne vergeben werden. Zudem werde ich mich schriftlich an die zuständigen Politiker auf Landes- und Bundesebene wenden und die verhängnisvollen Auswirkungen dieses Vorhabens erläutern.

 

Kommunalwahl 2020 – Kariene Eikelmann

Kariene Eikelmann für den Kreisverband der Unabhängigen

  1. Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
    Die stetige Zunahme der Verkehrsbelastung in unserem Landkreis lässt sich nicht durch die Schaffung neuer Straßen umkehren. Deshalb sehen wir Unabhängigen den Bau großer neuer Verkehrswege, wie z.B. die Osttangente im Landkreis-Süden, sehr kritisch.
  2. Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
    Ja, einige unserer Anhänger sind bereits seit Grünung der AKO Mitglied und/oder engagieren sich in ähnlichen Initiativen, wie z.B. der Aktionsgemeinschaft Lebensraum Lechleite. Wir werden uns auch weiterhin für alternative Mobilitätskonzepte starkmachen.
  3. Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
    Wir werden uns für ein landkreisweites Mobilitätskonzept einsetzen, das eine Mobilitätsgarantie für die Menschen im Landkreis, ob auf dem Dorf oder in der Stadt, zum Inhalt hat. Dabei müssen Schnittstellen ausgebaut werden, die es ermöglichen, die verschiedenen Verkehrsmittel (Fuß, Rad, ÖPNV, PKW) aufeinander abzustimmen, um diese möglichst einfach miteinander kombinieren zu können.
  4. Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
    Im Radverkehrskonzept des Landkreises sind insgesamt 2000 Einzelmaßnahmen dokumentiert, die den Radverkehr und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer stärken sollen. Um hier schnell spürbare und sichtbare Erfolge zu erzielen, sollten vordringlich die Schnittstellen zum ÖPNV mit komfortablen Abstellflächen ausgebaut und auf diesen Strecken die Netzlücken geschlossen werden.
  5. Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
    Wir möchten einen Mobilitätswandel bewirken, der einerseits den Menschen den Wechsel auf umweltschonende Verkehrsmittel erleichtert und andererseits dem motorisierten Verkehr im öffentlichen Raum weniger Platz einräumen. Dadurch wird sich der Verkehr auf die vorhandenen Verkehrsachsen (B2, B17, B300, A8) verlagern.
  6. Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
    Der Großteil unserer Anhänger und auch die gewählten Kreisräte setzen sich bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Natur- und Umweltschutz ein. Diesen Einsatz werden wir auch in den Gebieten entlang der geplanten Osttangente beibehalten und wenn nötig ausweiten.

Kommunalwahl 2020 – Mareike Hartung

Mareike Hartung, Bürgermeisterkandidatin Dasing, Aktive Bürger Dasing

  1. Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
    Grundsätzlich stehe ich großen Straßenbauprojekten kritisch gegenüber, denn wer „Straßen sät, wird Verkehr ernten“. Statt dessen sollte man meiner Meinung nach zunächst versuchen mit zeitnah umzusetzenden Lösungen die Verkehrsproblematik in den Griff zu bekommen. Als Beispiel sei hier die Mobilitätswende hin zur stärkeren Nutzung des Umweltverbundes (bei dessen zeitgleichem Ausbau) zu nennen. Viele Wege können heutzutage auch ohne PKW zurückgelegt werden.
  2. Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
    Da ich erst seit zwei Jahren im Landkreis Aichach-Friedberg lebe, habe ich mich zu dieser Thematik weder im positiven noch im negativen Sinne engagiert.
  3. Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
    Mein Wunsch für den Landkreis ist es, dass allen Menschen Zugang zur Mobilität garantiert werden kann. Daher setze ich mich für ein kreisweites Mobilitätskonzept und eine damit verbundene überregionale Herangehensweise zur Lösung der Mobilitätsprobleme vor allem im ländlichen Raum ein.
  4. Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
    Für mich stehen die Verbindungen zwischen den Orten und die Anbindung an die Bahnhöfe an erster Stelle, denn nur so können wir Menschen dazu bewegen, auf den Umweltverbund umzusteigen. Parallel dazu sollten Kommunikationsmaßnahmen das Thema Radfahren begleiten und in das Bewusstsein der Bürger*innen rücken.
  5. Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
    Ich werde mich für ein kreisweites Mobilitätskonzept einsetzen, welches u.a. Lösungen zur Vermeidung und Verlagerung von Verkehren beinhalten soll. Als Grundlage soll eine Modal-Split-Untersuchung die tatsächliche Verkehrsmittelwahl im Landkreis untersuchen, um die Potenziale zur Verlagerung auf andere Verkehrsmittel als dem motorisierten Individualverkehr aufzuzeigen.
  6. Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
    Nachdem ich mich für „weiche Maßnahmen“ zur Lösung der Verkehrsprobleme einsetzen werde, könnten die Naturschutz- und Erholungsgebiete erhalten bleiben.

Kommunalwahl 2020 – Stefan Lindauer

Stefan Lindauer, Landratskandidat, Bündnis 90/Die Grünen

  1. Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
    Den Bau einer Ostumfahrung um Augsburg, so wie sie der Bundesverkehrswegeplan definiert, lehne ich entschieden ab. Mehr und breitere Straßen zu bauen, um die täglichen Blechlawinen durchs Land zu befördern halte ich für den falschen Ansatz. Was wir brauchen ist der Ausbau des ÖPNV sowie des Schienen-Güter- und Fernverkehrs, kurzum eine Verkehrswende. Die Grüne Landtagsfraktion sowie Bundestagsfraktion erstellte hierzu bereits sinnvolle und innovative Konzepte.
  2. Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
    Das Aktionsbündnis Keine Osttangente zählt zahlreiche Mitglieder. Darunter auch die Bündnispartei Bündnis 90/ Die Grünen. Als Kreissprecher und Landratskandidat der Partei unterstütze ich das Aktionsbündnis voll und ganz.
  3. Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
    Der ländliche Raum hat neben einer wundervollen Natur und Landschaft einiges zu bieten, doch ein funktionierender ÖPNV gehört meist nicht dazu. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass das Angebot an Bus und Zugverbindungen im Landkreis ausgebaut und die Taktung engmaschiger wird. In diesem Zusammenhang möchte auf die von den Grünen im Landtag geforderte Mobilitätsgarantie hinweisen. Außerdem möchte ich ein 365 Eur. Ticket für den Landkreis sowie eine weitere Vergünstigung der Ticketpreise in Zukunft. Nur ein gutes Angebot und viele Verbindungen bewegen die Menschen dazu vermehrt das Auto stehen zu lassen. Überregional können wir Grüne uns auf die Eckpunkte der schwäbischen Verkehrswende stützen und für eine bessere Vernetzung von Schwaben einsetzen und im nächsten Schritt ganz klar mit Oberbayern und München.
  4. Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
    Das Radverkehrskonzept sowie eine Stelle zur Umsetzung des Konzeptes wurde maßgeblich von einem Antrag der Grünen im Kreistag angestoßen, darüber bin ich sehr froh. Das Konzept ist sehr umfangreich und bietet eine Vielzahl an Sofortmaßnahmen, sowohl auf Kreis- wie auch städtischer Ebene. Als Landrat möchte ich mich für einen schnellen Aus- und Weiterbau der Radwege an unseren Kreisstraßen einsetzen und Radschnellwege schaffen. Weiterhin müssen wir einen kritischen Blick auf die Umsetzung haben, dass auch alle zeitkritischen Maßnahmen schnellstmöglich umgesetzt werden und für größere Projekte schlüssige Finanzierungskonzepte erstellt werden.
  5. Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
    Kommt es zu keinem Bau der Osttangente werden wir voraussichtlich nach wie vor mit einem hohen Verkehrsaufkommen und einem erhöhten Güterverkehr rechnen müssen. Daher müssen wir uns zu einem dafür einsetzen, dass der Güterverkehr wieder vermehrt auf die Schiene verlagert wird. Hierzu brauchen wir jedoch einen Ausbau der Bahnnetze und bessere Anbindungen. Weiterhin können wir durch ein ausgebautes ÖPNV-Netz und funktionierende Radschnellwege unsere bestehenden Straßen entlasten. Es gibt einige Alternativlösungen, wichtig ist dabei diesen auch eine Chance einzuräumen und die Ideen vom Papier in die Umsetzung zu bekommen.
  6. Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
    Ich appelliere hier an eine enge Zusammenarbeit mir allen Beteiligten (Aktionsbündnis, Verbände, Bürgerinnen und Bürger), um die Osttangente zu verhindern und die Naturschutz- und Erholungsgebiete zu erhalten und eine für alle Betroffenen akzeptable Lösung zu finden. Im Gespräch lassen sich meiner Meinung nach die besten Lösungen finden und erörtern. Der Arten- sowie Umweltschutz steht für mich dabei an oberster Stelle. Als konkrete Maßnahme möchte ich die Reduzierung des Flächenverbraues anführen und mich dafür einsetzen, dass weniger Fläche versigelt wird. Einen Biotopverbund entlang des Lechs zur Vernetzung der Ökosysteme ist anzustreben.

Kommunalwahl 2020 – Egon Stamp

Egon Stamp, Bürgermeisterkandidat Friedberg, Bündnis 90/Die Grünen

  1. Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
    Ich bin fest davon überzeugt, dass die Osttangente der falsche Weg ist. Sie ist Symbol einer rückwärtsgewandten und überholten Verkehrspolitik.
  2. Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
    In allen Gesprächen zum Thema Verkehr setze ich mich gegen die Realisierung der Osttangente ein, da sie keines der verkehrspolitischen Herausforderungen löst, sondern nur verstärkt und verlagert.
  3. Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
    Der Ausbau des regionalen Fahrradwegenetzes ist eines meiner zentralen Anliegen. Zusammen mit der Verbesserung des ÖPNV ist so die Verkehrswende möglich.
  4. Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
    Mein Ziel ist es, die multimodale Verknüpfung aus Individualverkehr und ÖPNV zu stärken. Durch die Verbindung der Vorteile von Fahrrad und ÖPNV entsteht ein attraktives und komfortables Angebot für die Bürger.
  5. Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
    Ein Großteil der Pendlerfahrten führt in Richtung Augsburg. Der Ausbau eines regionalen Fahrradschnellwegenetzes als Bestandteil eines umfassenden Mobilitätskonzeptes ist hier ein Schlüsselfaktor zur Entlastung der Straße und zudem in anderen europäischen Ländern ein Erfolgskonzept.
  6. Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
    Ich werde mich einsetzen für die Festlegung der schützenswerten Gebiete im Flächennutzungsplan als Grünflächen, um so die Freihaltung von jeglicher Bebauung durchzusetzen. Außerdem strebe ich die naturnahe Gestaltung und die Eindämmung der Lichtverschmutzung auf städtischen Erholungsflächen an.

Kommunalwahl 2020 – Petra von Thienen

Petra von Thienen, Bürgermeisterkandidatin Mering, Bündnis 90/Die Grünen

  1. Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
    Ich bin eine ganz klare Gegnerin der Osttangente, weil uns diese als Bundesstraße getarnte Autobahn nur schaden wird. Sie wird uns in Mering Lebensqualität kosten, wertvolle Natur wird zerstört werden und die Lärm- und Schadstoffbelastung für die Bürger im Ort wird massiv zunehmen. Aber ich sehe dies nicht nur aus der örtlichen Perspektive, sondern ebenso aus der Perspektive für gesamte Region. Diese überregionale Tangente wird dazu führen, dass wir im Lechfeld, wie schon in Graben und an anderen Stellen, eine massiven Gewerbeausbau mit Großlogistik bekommen. Vor allem unsere Kinder und Enkel werden für diese Straße einen hohen Preis zahlen.
  2. Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
    Wir Grüne waren und sind am Protest gegen die Osttangente maßgeblich und aktiv beteiligt. Ich werde mich solange gegen diese Straße wehren, bis wir sie verhindert haben.
  3. Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
    Bessere ÖPNV-Angebote in der Region. Mitfahrbankerl als zusätzliches Angebot für ländliche Gemeinden, Radschnellverbindungen nach Königsbrunn, Richtung Augsburg, Richtung Fürstenfeldbruck, Ausbau der Radinfrastruktur in Mering, bessere Car Sharing-Angebote in Mering und der Region, Stadtbus in Mering als Angebot für Menschen, die auf das Auto verzichten müssen oder wollen. Für mich ist es ein selbstverständliches Anliegen, die katastrophale Verkehrsbelastung im Meringer Ortszentrum endlich durch eine umfassende Verkehrsberuhigung zu beenden. Wir Grünen setzen uns seit mehr als 20 Jahren dafür ein!
  4. Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
    Ich werde maßgeblich die Umsetzung des Radverkehrskonzepts in Mering vorantreiben. Im Meringer ISEK ist ebenfalls ein Radwegekonzept vorgesehen. Diese Maßnahme ist bereits ab 2020 geplant. Ich werde mich für eine schnelle Umsetzung einsetzen und dabei muss auch das landkreisweite Konzept mit berücksichtigt werden. Maßnahmen des Landkreiskonzepts mit hoher Priorität müssen kurzfristig umgesetzt werden. Vordringlich sind für mich alle Maßnahmen, die Lücken im Wegenetz beheben und die Sicherheit der Radfahrer erhöhen. Aber auch weitere Infrastruktur (Stellplätze, Ladestationen) muss geschaffen werden, um noch mehr Menschen aufs Rad zu bringen. In Mering sind dies vor allem Stellplätze und Bike-Ladestationen am Bahnhof St. Afra und im Meringer Zentrum.
  5. Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
    Bessere ÖPNV-Angebote „über den Lech“. Aus- bzw. Neubau der Bahnstrecke Mering Bobingen, um den Autoverkehr auf dieser Strecke zu reduzieren.
  6. Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
    Zunächst darf westlich der Bahnstrecke Mering-Augsburg kein weiterer Flächenverbrauch stattfinden. Der Naturschutzraum Lechfeld ist bereits erheblich eingeschränkt und verträgt keine weiteren Eingriffe. Deshalb darf es auch keine Erweiterung des Meringer Gewerbegebiet-West geben. Die fachgerechte Pflege der Ausgleichsflächen für das Gewerbegebiet-West muss außerdem sorgfältig überwacht werden. Die Pflege des Meringer Stadtbiotops, das Teil des Biotopverbunds ist, gehört auch zu diesem Konzept. Hier sollte auch die Öffentlichkeitsarbeit der Marktgemeinde ansetzen, die den Menschen den Wert dieser Naturschutzflächen bewusst macht und Sensibilität schafft.