Presseerklärung Aktionsbündnis Keine Osttangente (A-KO) zur Wörle-Spange
Mit den Planspielen des Gersthofener Bürgermeisters Wörle wird deutlich, worauf das Aktionsbündnis Keine Osttangente (A-KO) immer wieder hinweist: Die Osttangente ist kein harmloser Zusammenschluss von segensreichen Ortsumgehungen sondern eine neue überregionale Verkehrsachse für den Großraum Augsburg/München. Gerade eben haben die Planungen begonnen, schon wird die nächste „Ortsentlastungsstraße“ mal so nebenbei in die Diskussion geworfen. Der Autobahnringschluss durchs Lechtal zwischen Königsbrunn, über Mering, Kissing, Friedberg und Langweid wäre damit perfekt. Man sollte deshalb in Zukunft auch besser von „Lechautobahn“ statt Osttangente sprechen. Diese Autobahn wurde gemäß den Zielen des Bundesverkehrswegeplanes konzipiert, um die ausufernden Verkehrsströme im Großraum Augsburg/München durch das Lechtal zu leiten. Führende Politiker der Region verkaufen sie den Bürgerinnen und Bürgern als harmlose Ortsumgehungen, trotz der anderslautenden Zielvorgaben. Statt einer Entlastung erhalten diese Bürger mindestens 16.000 zusätzliche PkW und LkW pro Tag in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnungen und Erholungsgebieten. Mit der sogenannten Wörle-Spange ist dann zusätzlicher Verkehr Richtung Norden programmiert, mitten durch hochsensible Naherholungs- und Naturschutzgebiete entlang des Lech. Angesichts Klimawandel, Feinstaubbelastung und ausuferndem Flächenfraß werden wir in den nächsten Jahren den Verkehr nicht mehr aus Sicht des Automobils und des Straßenbaus denken, sondern eine dramatische Mobilitätswende erleben. Für unsere Region bedeutet dies, dass ein modernes, auf Bahn, ÖPNV und Fahrradschnellwegen ausgerichteten Mobilitätskonzept entwickelt werden muss, statt das Lechtal, seine Naturschätze und seine für die Bevölkerung wichtigen Erholungsgebiete einer Autobahn zu opfern, die nur noch mehr Autoverkehr produzieren wird. Für eine solche Mobilitätspolitik bedarf es aber fortschrittlich denkender Politiker und keines rückwärtsgewandten Verkehrsministers, der davon träumt, dass Lufttaxis die Mobilitätswende bringen und sein Amt ganz offensichtlich als politische Vertretung der Automobillobby versteht. Öffentliche Steuergelder in Millionenhöhe in die Planungen der Osttangente zu stecken, ist angesichts der vorherrschenden enormen Umweltprobleme, die wir gemeinsam zu lösen haben, reine Geldverschwendung. Offenbar sind unsere Kinder schlauer und verantwortungsvoller als wir, wenn sie jetzt weltweit ein konsequentes Ende des Raubbaus an unserem Planeten fordern. In diesem Zusammenhang verknüpfen wir die Ablehnung der Wörle-Spange durch den Landrat Dr. Metzger und den Abgeordneten Tomaschko mit der Hoffnung, dass sie sich jetzt beide klar gegen die Osttangente im südlichen Landkreis positionieren. Gegen eine neue Entlastungsspange im nördlichen Landkreis zu sein und gleichzeitig eine Entlastungsspange im südlichen Landkreis zu befürworten, passt nämlich nicht wirklich zusammen.