Helmut Luichtl, Bürgermeisterkandidat Merching, CSU
- Sind Sie für oder gegen die Osttangente, so wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist?
Ich spreche mich dezidiert gegen eine Osttangente, wie sie im Bundesverkehrswegeplan definiert ist, aus. Insbesondere die sogenannte „Ulrich-Variante“ lehne ich ab, weil diese für Merching nur zu einer Belastung werden würde. Es geht primär darum, Entlastungen für die Bürger, insbesondere in Kissing und Friedberg, zu finden.
- Haben Sie sich in der Vergangenheit dagegen engagiert?
In der Gemeinderatssitzung vom 14.04.2019 hat sich der Gemeinderat bereits dagegen ausgesprochen und über die Gemeinde unsere Bedenken an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur umfangreich mitteilen lassen. Des Weiteren haben wir unseren amtierenden Bürgermeister damit beauftragt, dem Staatlichen Bauamt unsere Bedenken bezüglich der Belastung für Merching und seiner Bürger darzulegen.
- Wofür werden Sie sich zur Verbesserung der regionalen und überregionalen Mobilität im Landkreis einsetzen?
Selbstverständlich werde ich den Ausbau des ÖPNV unterstützen, soweit das als Bürgermeister möglich ist, da die direkte Zuständigkeit hierfür nicht bei der Gemeinde liegt. Ich könnte mir vorstellen, sogenannte Mitfahrerbänke im Gemeindebereich einzurichten. Weiterhin würde ich bei zukünftigen Straßenplanungen im Ortsbereich versuchen, Radwege dort einzuplanen, wo es sinnvoll und platztechnisch machbar ist.
- Welche Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept von 2019 des Landkreises wollen Sie vordringlich umsetzen?
Den weiteren Ausbau der Radwege werde ich als Bürgermeister dahingehend unterstützen, dass ich für die vorgesehenen Trassen auf Merchinger Flur umgehend Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern aufnehme, damit die Radwege auch umgesetzt werden können. Die Entscheidung wo und wann gebaut wird, liegt beim Kreistag.
- Für welche Alternativlösungen werden Sie sich einsetzen, falls die Osttangente nicht realisiert wird (z.B. durch eine Neubewertung in Folge des Klimawandels)?
In Merching besteht eigentlich kaum Handlungsbedarf, da die Umfahrung in erster Linie für die Kommunen in Friedberg und Kissing wichtig wäre. Nichtsdestotrotz werde ich mit den Bürgermeistern der Nachbargemeinden Gespräche führen, wie man beispielsweise den Individualverkehr reduzieren kann.
- Was werden Sie unternehmen, um die Naturschutz- und Erholungsgebiete entlang der geplanten Trasse der Osttangente zu erhalten?
Die Gemeinde Merching unternimmt schon jetzt umfangreiche Maßnahmen, um Naturschutz- und Erholungsgebiete nicht nur einzurichten, sondern auch zu unterhalten. Als größte Objekte sind hier der Schwanensee und der Mandichosee (Staustufe 23) zu nennen sowie bereits umgesetzte Projekte von Ausgleichsflächen im Lechfeld.
Unabhängiges Aktionsbündnis gegen die Osttangente Augsburg