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Kommunalwahl 2020 – Stefan Hummel

Stefan Hummel, Bürgermeisterkandidat Mering, SPD

Hinweis: Die Beantwortung erfolgte ohne unmittelbaren Bezug zu unseren Fragen.

Gerne nehme ich zu den von Ihnen aufgeführten Fragen Stellung. Konzentriert habe ich mich bei der Beantwortung auf den Aufgaben- und Zuständigkeitsbereich als Bürgermeister.

Die Verkehrswende und der damit verbundene Ausbau des öffentlichen Nahverkehres genauso wie die Weiterentwicklung des überörtlichen und innergemeindlichen Radverkehrsnetzes sind Aufgaben, die Grundlage meiner Überlegungen sind und die viele meiner Ideen für Mering beeinflussen.

Zum Thema Osttangente habe ich bereits mehrfach ausdrücklich Stellung genommen. Ich bin gegen die Osttangente in der im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen Form. Zunächst betrachte ich die Planung zur Osttangente als Bürgermeisterkandidat von Mering aus unserer Perspektive vor Ort. Hier sehe ich nur eine Zunahme von Verkehr von überregionalen Verkehr, insbesondere im Zusammenhang mit den großen Verteilerzentren in Graben. Zusätzlich zerstört die geplante autobahnähnliche Straße wertvollen Naherholungsraum für Meringer. Besonders kritisch sehe ich, dass im ersten Schritt nur die B2 neu bis zur Anschlussstelle in Mering umgesetzt werden soll. Der 4. Abschnitt wurde zurückgestellt. Dadurch kommt es, mindestens für eine Übergangszeit, vielleicht sogar dauerhaft, zu einem Flaschenhals genau vor unserer Haustüre an dem sich der Verkehr verengt um über die nicht weiter ausgebauten Strecken langsam abzufließen.

Mering ist sehr gut über den öffentlichen Nahverkehr durch die Bahn erschlossen. Dies ermöglicht eine gute Anbindung an die Metropolregionen München und Augsburg. Darüber hinaus sind auch die Busverbindungen von und nach Mering gut ausgebaut. Lediglich ist die Anbindung von Pendlern aus Königsbrunn bzw. Bobingen zu verbessern. Dies ist vordergründig aber Abstimmungssache zwischen den Landkreisen. Mering profitiert hier aber durch eine Verringerung des Autoverkehrs und einer Entspannung bei der Parkplatzsituation. Kritisch sehe ich allerdings den innerörtlichen öffentlichen Nahverkehr. Mering ist durch das Wachstum in die Fläche so ausgedehnt, dass die Wege gerade von Neubaugebieten ins Ortszentrum oder zum Bahnhof weit sind. Das ideale Verkehrsmittel für diese Strecken wäre zweifelsohne das Fahrrad. Allerdings gibt es auch Menschen, die nicht Fahrradfahren können oder wollen. Dafür ist es erforderlich einen Shuttle Service im Ort einzurichten. Der Betrieb mit großen Linienbussen und starren Fahrplänen wäre voraussichtlich unwirtschaftlich und auch nicht ökologisch. Daher sind alternative Konzepte wie Kleinbusse, Ruftaxis oder Mitfahrbänke zu prüfen. Wichtig ist, dass es eine Anbindung gibt, die ohne permanente Lehrfahrten, Menschen ermöglicht in das Ortszentrum zu kommen.

Dies bringt mich bereits zum nächsten Punkt. Das Radverkehrsnetz ist eines der wesentlichen Anliegen der Kreis-SPD und steht dort auch als eines der Themenschwerpunkte im Fokus von Landratskandidat Andreas Santa. Gerne können Sie sich bezüglich der überörtlichen Aspekte mit ihm austauschen. Als Bürgermeister von Mering wird der innergemeindliche Radverkehr sowie, vor dem Hintergrund der Pendlerströme Richtung Augsburg, auch der überregionale Radverkehr mein Schwerpunkt sein. Im Ort haben wir eine Situation, in der mir viele Bürger berichten, dass sie ungern mit dem Rad in den Ort fahren. Wir haben entlang der Hauptverkehrsstraßen keine Radwege und die Straße im Innenort ist eng, viel befahren und gefährlich. Hier möchte ich im Rahmen der Neugestaltung des Ortszentrums über die Verkehrsberuhigung und Shared Space Lösungen den Innenort attraktiver machen. Dazu gehören dann auch mehr Stellplätze im Ort und ggf. Ladestationen für Ebikes.

Zurück zum Thema Osttangente. Eine Umgehungsstraße für Kissing und in Teilen auch St. Afra halte ich für ein aus Kissinger Sicht nachvollziehbares Anliegen. Allerdings ist es nicht Aufgabe von Mering dies voranzutreiben. Sollte eine Planung allerdings fortgeführt werden, ist es Aufgabe für mich als Bürgermeister intensiv am Planungsprozess teilzunehmen und unsere örtlichen und naturschutzfachlichen Interessen einzubringen. Die in Frage stehenden Bereiche sind ein einzigartiger Lebensraum und stehen zu Recht unter Naturschutz.