Thema:
Die städtebauliche Bewertung ist zu wenig in die Bewertung der Osttangente eingeflossen.
Argumentation 1:
Die Gebiete westlich und östlich vom Lech sind aus städtebaulicher Sicht unverzichtbare und wichtige Naherholungsbereiche für die Gemeinden Augsburg, Königsbrunn, Schmiechen, Merching, Mering, Kissing, Friedberg und Derching sowie für zahlreiche Besucher aus anderen Regionen.
Wichtige Fahrradrouten wie z.B. die romantische Straße führen mitten durch diese Region und stellen einen wichtigen Faktor des Tourismus dar.
Die Naherholungsbereiche werden intensiv von Gemeinden wie Mering oder Kissing beworben, um Neubürger zu motivieren, sich in der Region niederzulassen. Insgesamt ist diese Region für ca. 300.000 Menschen ein unverzichtbares Naherholungsgebiet. Die Funktion als Naherholungsraum würde durch die Osttangente, die auf ganzer Länge durch dieses Gebiet führt, extrem stark gefährdet.
Argumentation 2:
Der Bau der Osttangente wird u.A. damit begründet, dass Gewerbegebiete erschlossen werden sollen und das Wirtschaftswachstum unterstützt werden soll. Dem wird widersprochen.
Die Region ist durch eine sehr niedrige Arbeitslosenquote und nahezu Vollbeschäftigung ausgezeichnet. Anstatt weiteres Wachstum in eine ohnehin bereits bis an die Kapazitätsgrenze ausgelastete Ballungszentren zu bringen, muss die Alternative geprüft werden, ländliche, von Abwanderung gekennzeichnete Regionen wie z.B. die Oberpfalz, zu fördern.
Argumentation 3:
Die von der Osttangente unmittelbar betroffenen Badeseen Mandichosee bei Mering, der Weitmannsee und Auensee in Kissing, der Thostisee und der Friedberger Baggersee in Friedberg und der Derchinger Baggersee werden im Sommer von zusammen mehr als 50.000 Badegästen besucht.
Der Erholungswert dieser Freizeiteinrichtungen hat hohe Bedeutung für die Gemeinden im Einzugsbereich und Augsburg. Er wird durch die Osttangente massiv verschlechtert.