Bundesfernstraßenprojekte laut Greenpeace 3-mal so teuer wie geplant.
Greenpeace hat in einer kürzlich vorgelegten Studie ermittelt, dass die Kosten für Neu- und Ausbau der Bundesfernstraßen bis 2035 um das dreifache von 51 Milliarden auf 153 Milliarden steigen werden. Die Studie hat hierzu 351 der im Bundesverkehrswegeplan enthaltene Fernstraßenprojekte ausgewertet. Sie sind Teil der insgesamt 800 im Bundesverkehrswegeplan enthaltenen Projekte die mit höchster Priorität bis 2035 umgesetzt werden sollen und stellen rund 1/4 der im Bundesverkehrswegeplan enthaltenen Straßenprojekte dar.
Für die 351 Projekte liegen aktualisierte Kostenschätzungen des Bundesverkehrsministeriums vor. Demzufolge steigen die Kosten bei diesen Projekten im Schnitt jährlich um rund 10%. Dieser Wert dürfte in Anbetracht der großen Datenbasis auch als realistisch für die restlichen Straßenbauprojekte sein.
Als Ursache werden algemeine Kostensteigerungen wie Inflation und Preissteigerungen für Material angegeben. Es wird aber auch betont, dass Projekte bei ihrer Anmeldung für den Bundesverkehrswegeplan systematisch unterbewertet wurden, um ein günstiges Nutzen/Kosten-Verhältnis zu erreichen. Das war das Hauptkriterium für die Aufnahme der Projekte in den Bundesverkehrswegeplan. Der Bundesrechnungshof hat dies bereits im Jahre der Erstellung des Bundesverkehrswegeplans 2016 sehr deutlich kritisiert und so kann das Ergebnis der Greenpeace-Studie nicht überraschen.
Für die Osttangente liegen leider keine aktualisierten Kostenschätzungen vor. Basierend auf den Ergebnissen der Studie könnte sie aber statt der im Jahr 2016 kalkulierten 192 Millionen rund ca. 576 Millionen Euro kosten.