Leserbrief zu „Augsburg und Friedberg kämpfen künftig gemeinsam gegen Stau“, Friedberger Allgemeine

Zum Beitrag „Augsburg und Friedberg kämpfen künftig gemeinsam gegen Stau“ vom 20. November:

Es wirkt wie aus der Zeit gefallen. OB Gribl und Bürgermeister Eichmann besprechen die Mobilität der Region und fordern den schnellen Bau der vierspurigen Osttangente. Diese soll dann auch verharmlosend als „B2 neu“ bezeichnet werden. Haben die beiden Herren eigentlich mitbekommen, dass wir angesichts Klimawandel, Flächenverbrauch, verstopften Städten und maroder Bahn vor einer gescheiterten, auf Autos fixierten Mobilitätspolitik stehen, die trotz permanenten Straßenbaus immer nur neue Staus, Lärm und Abgase produziert?

Ein Beispiel für das, was zu tun wäre, liefert das gerade vorgelegte und fundierte Radwegekonzept des Landkreises. Es listet akribisch die vielen ToDos auf und rechnet vor, dass viele Menschen aufs Auto verzichten würden, wenn unsere Radwege sicher und durchgängig wären. Das wird aber kosten. Auch ist die neue Mobilitätsflatrate des AVV sehr zu begrüßen. Leider endet sie an Augsburgs Stadtgrenze. Es ist halt alles zu teuer. Aber so bekommt man die Pendler nicht von der Straße. Hier ist auch der Bund gefordert. Er muss seine finanziellen Mittel für Autobahnen und Osttangenten umschichten, in die Förderung von ÖPNV, Fahrradwegen und Bahn.

Wie wäre es, wenn die Herren Gribl und Eichmann sich bei ihren Bundestagsabgeordneten einmal dafür einsetzen würden, statt die neue Lechautobahn zu fordern, die nur neue Staus und Probleme produzieren wird? Immerhin stellten ihre Parteien ausnahmslos die Bundesverkehrsminister der letzten Jahrzehnte.

Gudrun Richter, Friedberg

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