Pro/contra-Diskussion Honold-Ansiedlung bei Mering

openPetition hat die Marktgemeinderäte angeschrieben mit der Bitte, Ihre Meinung zu unserem Anliegen zu dokumentieren. Einige haben geantwortet. Wir kommentieren hier laufend die Antworten und informieren deren Autoren. Sie können hier in die Diskussion mit uns einsteigen.

1. Es wird angemerkt, dass die Entscheidung pro Honold im Marktgemeinderat demokratisch getroffen wurde.
Das ist korrekt. Eine moderne Demokratie lebt aber davon, dass bei wichtigen Entscheidungen die Bürger mit eingebunden werden und echte Bürgerbeteiligung stattfindet. Das ist hier leider nicht erkennbar. Im Gegenteil, es wurden wichtige Leitlinien des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes verletzt, das mit den Bürgern erarbeitet wurde. Auch diese Petition ist eine Form der Bürgerbeteiligung und wir begrüßen es, wenn politische Entscheidungsträger sich in diesem Medium der Diskussion stellen.
2. Es handelt sich bei den Flächen um reine Landwirtschaftsflächen und keine „Naturflächen“.
Das ist falsch. Hier leben Feldbrüter wie Kiebitz und Feldlerche, die als bedroht oder gefährdet gelten. Das Gebiet ist Teil des Arten und Biotopschutzprogramms Bayerns, untere Naturschutzbehörde, Bund Naturschutz und Vogelschutzbund weisen schon lange darauf hin.
3. Wir brauchen Gewerbegebiete zur Finanzierung wichtiger Geneindeaufgaben wie Kindergärten.
Das ist korrekt. Die Frage ist aber, ob ein Logistiker daür die beste Lösung ist. Logistiker bringen erfahrungsgemäß nur geringe Gewerbesteuer und Arbeitsplätze. Ein kleinstrukturiertes Gewerbegebiet mit kleineren Firmen passt besser zum Ort und wird deutlich mehr Gewerbesteuer bringen.
4. Die Ablehnung eines Gewerbegebietes ist falsch.
Wir lehnen Gewerbegebiete nicht grundsätzlich ab sondern nur die Ausgestaltung dieses Gewerbegebiet, zugeschnitten auf einen Großlogistiker, siehe oben. Das Gewerbegebiet sollte unserer Meinung nach von einem professionellen Projektentwickler passend für Mering vermarktet werden.
5. Die Notwendigkeit des Gewerbegebietes wird damit begründet, dass wir Steuereinnahmen zur Realisierung der Vision 2025 benötigen.
Die Frage ist, ob wir wirklich ein super schickes Bürgerzentrum mit Tiefgarage brauchen und dafür die finanziellen und personellen Ressourcen der Gemeinde für viele Jahre binden und gleichzeitig das Orts- und Landschaftsbild und die Natur mit einem Großlogistiker verschandeln? Ist es nicht viel wichtiger, endlich die Verkehrsberuhigung im Innenort anzugehen, auf die Mering seit mindestens 20 Jahren vergeblich wartet?

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4 Gedanken zu „Pro/contra-Diskussion Honold-Ansiedlung bei Mering“

  1. It’s truly vefy complex in this active life to listen news on TV, therefore Ijust use world wide web for thqt purpose, and obtain the newest
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  2. Am 01.03.2018 traten die schön geredeten, vom bayer. Kabinett 2017 beschlossenen Änderungen des LEP in Kraft : Stichwort Lockerung des Anbindegebots – was einer endgültigen Zersiedelung der Landschaften mit dem zwangsläufig damit einhergehenden Flächenfraß, Bodenversiegelung und Zerstörung von Lebensräumen gleich kommt !
    Leute wie Söder und Konsorten gehören auf die Anklagebank und Zeit lebens weggesperrt :
    statt dessen sind sie in höchsten Ämtern ; was ist das für eine jämmerliche Demokratie, die aber gleichwohl schnell mit dem Finger auf andere Länder zeigt, das konnten die Deutschen schon immer gut !

    Zum Thema Zerstörung von Lebensraum übernahm groteskerweise am 26.03.2018 die „Friedberger Allgemeine“ einen Beitrag von dpa – ich zitiere …
    „Der Lebensraum der Hasen gehe durch die Versiegelung von Agrarflächen verloren, so die Experten. … Doch der Freistaat läßt den Feldhasen nicht mit seinen Problemen allein. Seit 2015 werden „Wildlebensraumberater“ ausgeschickt und werben bei Gemeinden und Bauern für eine hasenfreundlichere Landschaft.“
    Warum also der in diesem Anliegen kontraproduktive neue LEP ?
    Die, die die „Wildlebensraumberater“ aussenden sollten ‚mal bei der Staatsregierung nachfragen, ob die dort Verantwortlichen nicht selbst eine Beratung in Sachen „ethisches politisches Handeln“ sowie „Unterschied zwischen Demokratie und Lobbyklüngel“ benötigen, ob sie schizophren sind oder einfach nur arrogante Herrscherklasse, ob sie überhaupt außer sich selbst gegenüber Verantwortungsbewußtsein besitzen und konsequent zur Grundlage all ihrer Entscheidungen machen !!

  3. Herr Rubarth, Sie haben vollkommen recht! Am meisten stört mich, dass hier ein gewählter Gemeinderat, mit Ausnahme der Grünen einem Projekt zugestimmt hat, von dem aus Geheimhaltungsgründen so gut wie nichts bekannt war. Ich als Meringer Bürgerin habe die Mitglieder des Gemeinderates gewählt um in lokalen Angelegenheit vertreten zu werden.
    Für Ja-Sager hätten wir keine Wahl gebraucht. Ich für meine Person kann die Zerstörung unserer Heimat nicht akzeptieren.
    Ich empfehle dem Gemeinderat, mal durch Germering, Gilching, Maisach zu fahren! Einfach nur zum Weinen. Diese Orte sind nur noch Schlafstätten für Pendler und Gewerbegebiete. Des weiteren gibt es in Mering in den bereits zahlreichen Gewerbegebieten, Leerstände die erst mal gefüllt werden sollten.

  4. Die Unterscheidung „Landwirtschaftsflächen“ und „Naturflächen“ ist im Zusammenhang mit der Bodenversiegelung vollkommen irrelevant .
    Landwirtschaftsflächen sind kein minderwertiger Boden, der – generell – im Hinblick auf eine natürliche Ernährung unser aller höchstes Gut ist !
    Nicht zuletzt auch Lebensraum für Niederwild, Vögel und Insekten : wer hier Hand anlegt, legt sie auch an die Existenzgrundlagen unserer eigenen Spezies .

    Daß Geld da sein soll für gemeinnützige Einrichtungen, liegt gewiß im Interesse aller Meringer Bürger :
    Kindergärten gehören auch dazu ;
    nicht aber ein protziges 15,5 Mio.-Projekt, wie die Neugestaltung des Rathaus mit seiner Peripherie .
    Das ist Veruntreuung von Geldern, für die auch Meringer Bürger gearbeitet haben bzw. noch werden arbeiten müssen, ein hochfliegendes, völlig überzogenes Prestigeprojekt .
    Machen Sie mehr Demokratie, indem Sie solche Vorhaben den Bürgern zur Abstimmung vorlegen anstatt das im kleinen Kreis von Gemeinderäten zu beschließen, die zwar demokratisch gewählt wurden, jedoch, einmal im Amt, oft nur noch Partikularinteressen verfolgen und durchsetzen !

    Denken Sie ‚mal d’rüber nach !!

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