Alle Beiträge von Wolfhard von Thienen

Externe Kosten des Straßenverkehrs 140 Milliarden Euro pro Jahr

Es ist eine schwindelerregende Summe. Nach einer Studie, die von dem Verein „Allianz pro Schiene“ beauftragt wurde und von Infras erstellt wurde, belaufen sich die gesamten externen Verkehrskosten auf 149 Milliarden €/Jahr. 95% bzw. rund 140 Milliarden davon entfallen auf den Straßenverkehr.

Ein Großteil dieser Kosten trägt die Allgemeinheit also wir und unsere Nchkommen z.B. in Form von unfallbedingten Krankheitskosten, Luftverschmutzung oder Klimaveränderung.

Die Kosten pro Personenkilometer liegen bei rund 11 Cent (im Vergleich: ÖPNV mit Eisenbahn und Bussen kosten  rund 3,5 cent, also ein Drittel) . Die externen Kosten sind nur zu einem geringen Anteil in der Nutzen/Kosten-Bewertung des Bundesverkehrswegeplanes enthalten.

https://www.allianz-pro-schiene.de/presse/pressemitteilungen/folgekosten-des-verkehrs/

Treffen des Aktionsbündnisses am 4. Oktober 2019

Die Mitglieder des Aktionsbündnisses Keine Osttangente und alle Interessierten treffen sich am 4. Oktober 2019 um 19 Uhr im Restaurant Seestern am Weitmannsee bei Kissing.

Es wird über den aktuellen Planungsstand der Osttangente berichtet und es werden Aktionen dagegen geplant.

Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen.

https://www.google.com/maps/place/Restaurant+Seestern/@48.29272,10.94937,15z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0x668f395f0b277997!8m2!3d48.29272!4d10.94937

Weltkulturerbestadt und Osttangente passen nicht zusammen

Augsburg hat kürzlich von der UNESCO den Titel „Weltkulturerbe“ für sein Wasserwirtschaftssystem erhalten. Die Osttangente als autobahnähnliche Schnellstraße durch die Wasserschutzgebiete Augsburgs passt dazu nun wirklich nicht. So ein Titel kann auch schnell wieder aberkannt werden, wie sich am Beispiel Dresden gezeigt hat. Aktuell haben im Einzugsbereich des Wasserschutzgebietes Landwirte hohe Auflagen einzuhalten. Sollen dann in Zukunft 40.000 PkW und LkW pro Tag durch dieses Gebiet fahren? Ein schwerer Unfall mit auslaufenden Kraft- oder Schadstoffen, die ins knapp unter der Erde fließende Grundwasser gelangen, können potentiell die Wasserversorgung Augsburgs gefährden. Selbst wenn technische Auflagen dafür sorgen, dass solche Schäden „kontrollierbar“ bleiben – wir wissen alle, dass technische Anlagen niemals einen hundertprozentigen Schutz bieten. Ganz abgesehen davon, dass die von den Autos ausgestossenen Abgase und Feinstäube sich über die Luft auf dem Boden verteilen, irgendwann ins Grundwasser gelangen und dann die Schadstoffbelastung des Grundwassers und der Brunnen erhöhen.

Studie des Navigationsdienstleisters TomTom

Bereits im Jahre 2017 und 2018 veröffentlichte INRIX zwei weltweite Studien zur Staubelastung von Großstädten. Augsburg landete dabei immer im unteren Drittel der ausgewählten deutschen Großstädte. Dies wurde jetzt durch TomTom bestätigt. Von den ausgewählten 25 deutschen Städten landete Augsburg auf Rang 21. Hierzu haben wir folgenden Leserbrief in der Augsburger Allgemeinen veröffentlicht:

Neue Straßen sind keine Lösung
Zum Thema Stau in Augsburg:
In Ihrem Artikel zur Verkehrsstudie des Navigationsdienstleisters TomTom behaupten Sie „Augsburg zählt zu den 25 staubelastetsten deutschen Städten“. Diese Aussage im Untertitel des Artikels weckt den Eindruck, dass Augsburg ein großes Stauproblem hat.
Leider ist diese Aussage aus unserer Sicht falsch und das Gegenteil ist der Fall. Für die Studie wurden die 25 größten deutschen Städte bzw. Regionen ausgewählt. Unter diesen 25 Städten nimmt Augsburg Rang 21 ein, gehört also zu den am wenigsten belasteten Großstädten.
Die Ergebnisse der TomTom-Studie entsprechen damit den Ergebnissen der INRIX-Studie aus dem Jahr 2017 und 2018 in denen Augsburg auch im unteren Drittel landete. Es gibt sicherlich auch in Augsburg Handlungsbedarf, aber im Vergleich zu anderen Städten hat Augsburg relativ geringe Stauprobleme. Diese werden wir sicherlich nicht durch neue Autobahnen und Schnellstraßen lösen, sondern nur durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, der Bahn und eines guten Fahrradwegenetzes. Wir werden die Verkehrsprobleme sicherlich auch nicht dadurch lösen, dass wir mit der Osttangente eine autobahnähnliche Schnellstraße mitten durch die Wasserschutzgebiete Augsburgs bauen. Das passt nun wirklich nicht zu einer für ihr Wassermanagement ausgezeichneten frisch gekürten Unesco-Weltkulturerbestadt.
Aktuell werden gerade viele Millionen an Steuergeldern für die Planungen dieser Straße vom staatlichen Bauamt ausgegeben – das sollte sofort gestoppt werden und das Geld lieber in die Umsetzung eines modernen Mobilitätskonzeptes gesteckt werden.

Presserklärung zur sogenannten Wörle-Spange

Presseerklärung Aktionsbündnis Keine Osttangente (A-KO) zur Wörle-Spange

Mit den Planspielen des Gersthofener Bürgermeisters Wörle wird deutlich, worauf das Aktionsbündnis Keine Osttangente (A-KO) immer wieder hinweist: Die Osttangente ist kein harmloser Zusammenschluss von segensreichen Ortsumgehungen sondern eine neue überregionale Verkehrsachse für den Großraum Augsburg/München. Gerade eben haben die Planungen begonnen, schon wird die nächste „Ortsentlastungsstraße“ mal so nebenbei in die Diskussion geworfen. Der Autobahnringschluss durchs Lechtal zwischen Königsbrunn, über Mering, Kissing, Friedberg und Langweid wäre damit perfekt. Man sollte deshalb in Zukunft auch besser von „Lechautobahn“ statt Osttangente sprechen. Diese Autobahn wurde gemäß den Zielen des Bundesverkehrswegeplanes konzipiert, um die ausufernden Verkehrsströme im Großraum Augsburg/München durch das Lechtal zu leiten. Führende Politiker der Region verkaufen sie den Bürgerinnen und Bürgern als harmlose Ortsumgehungen, trotz der anderslautenden Zielvorgaben. Statt einer Entlastung erhalten diese Bürger mindestens 16.000 zusätzliche PkW und LkW pro Tag in unmittelbarer Nähe zu ihren Wohnungen und Erholungsgebieten. Mit der sogenannten Wörle-Spange ist dann zusätzlicher Verkehr Richtung Norden programmiert, mitten durch hochsensible Naherholungs- und Naturschutzgebiete entlang des Lech. Angesichts Klimawandel, Feinstaubbelastung und ausuferndem Flächenfraß werden wir in den nächsten Jahren den Verkehr nicht mehr aus Sicht des Automobils und des Straßenbaus denken, sondern eine dramatische Mobilitätswende erleben. Für unsere Region bedeutet dies, dass ein modernes, auf Bahn, ÖPNV und  Fahrradschnellwegen ausgerichteten Mobilitätskonzept entwickelt werden muss, statt das Lechtal, seine Naturschätze und seine für die Bevölkerung wichtigen Erholungsgebiete einer Autobahn zu opfern, die nur noch mehr Autoverkehr produzieren wird. Für eine solche Mobilitätspolitik bedarf es aber fortschrittlich denkender Politiker und keines rückwärtsgewandten Verkehrsministers, der davon träumt, dass Lufttaxis die Mobilitätswende bringen und sein Amt ganz offensichtlich als politische Vertretung der Automobillobby versteht. Öffentliche Steuergelder in Millionenhöhe in die Planungen der Osttangente zu stecken, ist angesichts der vorherrschenden enormen Umweltprobleme, die wir gemeinsam zu lösen haben, reine Geldverschwendung. Offenbar sind unsere Kinder schlauer und verantwortungsvoller als wir, wenn sie jetzt weltweit ein konsequentes Ende des Raubbaus an unserem Planeten fordern. In diesem Zusammenhang verknüpfen wir die Ablehnung der Wörle-Spange durch den Landrat Dr. Metzger und den Abgeordneten Tomaschko mit der Hoffnung, dass sie sich jetzt beide klar gegen die Osttangente im südlichen Landkreis positionieren. Gegen eine neue Entlastungsspange im nördlichen Landkreis zu sein und gleichzeitig eine Entlastungsspange im südlichen Landkreis zu befürworten, passt nämlich nicht wirklich zusammen.

 

Wir brauchen eure Unterstützung

Wir haben uns dieses Jahr viel vorgenommen.

Das staatliche Bauamt arbeitet mit Hochdruck und mindestens 8 Mitarbeitern und diversen Beraterfirmen daran, die Lechautobahn zu planen. Wir müssen mit unseren begrenzten Mitteln dagegen halten, um diese unsinnige Straße zu verhindern. Unsinnig deshalb, weil erneut auf Grund aktuellster Verkehrsdaten bestätigt wurde, dass Augsburg zu den am wenigsten durch Staus belasteten Städten in Deutschland gehört (Rang 14 von insgesamt 17 Großstädten in Deutschland, siehe INRIX-Trafficscorecard) .

Begrenzte Mittel deshalb, weil wir nur wenig Aktive sind, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit daran arbeiten, die Straße zu verhindern. Wir drucken Flyer und Plakate, informieren die Presse, organisieren Veranstaltungen und wollen am liebsten ein Sperrgrundstück erwerben. Dafür haben wir nur sehr begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung. Wir brauchen daher eure Unterstützung um auch finanziell gewappnet zu sein. Bitte werdet daher  Mitglied in unserem Verein und unterstützt uns durch eure Spende

AKO ist Unterstützer des Volksbegehrens gegen das Artensterben

Das von der ÖDP initiierte Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern -Rettet die Bienen“ wurde kürzlich zugelassen. Jetzt muss die nächste Hürde genommen werden, damit es zu einem Volksentscheid kommt. Zwischen dem 31. Januar und 13. Februar müssen sich mindestens 10% der Wahlberechtigten in ihrem Rathaus in die ausliegenden Listen eintragen. „Die Osttangente wird mitten durch das Lechtal führen und hier zu weiterem Verlust der Artenvielfalt und zur Beeinträchtigung der Naturschutzgebiete im Osten von Augsburg führen“, so Gudrun Richter, Sprecherin des Aktionsbündnisses. „Wir müssen unsere Heimat vor der Zerstörungskraft einer fehlgeleiteten Verkehrspolitik schützen, die sich dem strukturellen Wandel verweigert und glaubt, die Herausforderungen der Zukunft mit Konzepten von gestern, mit noch mehr Straßen und Autos zu lösen“ ergänzt der Biologe Wolfhard von Thienen. Aus diesem Grunde wehrt sich das Aktionsbündnis gegen den Bau dieser autobahnähnlichen Schnellstraße. Sie wird, nach Ansicht des Aktionsbündnisses, zu keiner nennenswerten Verkehrsentlastung führen, sondern im Gegenteil, weiteren Verkehr in die Region bringen und wichtige Naturschutzgebiete wie Augsburger Stadtwald oder Kissinger Heide in Mitleidenschaft ziehen und zu einer weiteren Industrialisierung des Lechfelds führen. Daher begrüßt das Aktionsbündnis das Volksbegehren und wird sich als Bündnispartner dafür einzusetzen, dass der Freistaat eines der fortschrittlichsten Umweltgesetze Europas bekommt. Das Volksbegehren wird von mehr als 100 Organisationen unterstützt, unter anderem vom Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz, vielen Imkervereinen, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, den Grünen, den Freien Wählern, den Linken und der SPD.

 

Dem Osttangenten-Erwartungsland, von Hans Well, 11. Oktober in Mering

Dies ist der Text des Eingangsliedes von Hans Well und den Wellbappn bei ihrem Auftritt am 12. Oktober 2018 im Papst-Johannes-Haus in Mering. Die Veranstaltung war ein überwältigender Erfolg und der Veranstaltungssaal war komplett ausgebucht. Mehr als 250 Zuschauerinnen und Zuschauer feierten die Wellbappn und Hans Well.

Dem Osttangente-Erwartungsland
von Hans Well, 12.10.2018

Im rotn Bermudadreieck vom
Schwabnland
Wo im ganzn Ort koa Maibaum steht
Weil de Meringer net wissen, wia´s Aufstoin geht

Wo ma de Kinder die Ewigkeit so erklärt
Des is dann, wenn des Haus am Kirchnbogn amoi hergricht werd

Heit sama in a kloana Stod
wo da Pfarrer die Vision 2025 hot
und des Papst Johannes Haus noch 40 Johr obreißn wui
Mit am 30 Millionen Multifunktionsbau ois Zui

Wo ma bei de Eigentumswohnungen am Oberfeld drauf vertraut
wer schwarz wählt, dort auch baut

und ein Gemeinderat, der für des Oberfeld – Bauprojekt stimmt
Wundersamerweise kurz drauf beim Bauträger beruflich unterkimmt

Wo´s beim Gewerbegebiet St. Afra Millionen drauf zoit hom
Und des ausgrechnet bei de knickertn Schwobn

Wo die Ortsentwicklung stagniert
Weil`s die Gemeinderatsmehrheit blockiert

Und si nix ändert beim Durchgangsverkehr
und LKW´s und Autos werdn oiwei mehr

Wo de Politiker in Sonntogsredn vom Flächensparn schwadroniern
Und unter da Woch Äcker und Wiesn betoniern

Wo da Sozi Kandler hemmungslos und ungeniert
Gewerbegebiete und Osttangente favorisiert
A Autobahn, de 4 spurig durch die Kissinger Heide zieht
Durch ein Trinkwasser und Landschaftsschutzgebiet

wo da Tomaschko wieslt im Landtag rum/ und koana woaß so recht: warum
weil 1. redt der ziemlich vui Schmarrn
und 2. is der sogor z´bleed zum Radl fahrn

und überhaupts schiabt der am meistn o mit Alimente
für de unseelige Osttangente

heit sama im schwäbischen Paradies
wo s´Internet im Hinterland no langsamer wia d`Sprach is

wo aber jedem Oberbayern oans sofort auffoit
der Meringer Dialekt is der erotischste auf da ganzn Woit

Hans Well kommt mit seinen Wellbappn am 12. Oktober nach Mering

Hans Well kommt mit seinen Wellbappn nach Mering

Nach dem Auftritt von Haindling kommt in diesem Jahr mit Hans Well und seinen Wellbappn eine weitere bayerische Kultband nach Mering. Sie „haben sich mittlerweile als erfolgreiche und ernstzunehmende Nachfolger der Biermösl Blosn, jener legendären Kabarett- und Musik-Band, etabliert“ schrieb kürzlich die FAZ. Im Oktober 2017 wurden sie mit dem Publikumspreis Unterföhringer Moor als beste Gruppe des Jahres ausgezeichnet.

Auf Einladung des Aktionsbündnis keine Osttangente (A-KO) begeisterten sie bereits im Jahr 2015 das Publikum in der Kissinger Paartalhalle und machten mit toller Musik und witzigen und hintergründigen Texten auf so manche Ungereimtheit in Politik und Gesellschaft aufmerksam. Der geniale Texter der Biermösl-Blosn, Hans Well, beehrt damit zum zweiten Mal zusammen mit seinen Kindern Tabea, Sarah und Jonas unsere Region, diesmal im Papst Johannes Haus in Mering.

Auch diesmal folgen sie der Einladung des Aktionsbündnisses in Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz, und werden am 12. Oktober im Papst Johannes Haus in Mering auftreten. Vor und nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, sich über Alternativen zur Osttangente, über deren Planungsstand und über die Arbeit des Bund Naturschutz zu informieren. Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt 18 Euro, Vorverkauf: Café Seelenzeit in Mering, Buchhandlung Lesenswert in Friedberg, Schreibwaren Zum Bleistift in Kissing.