Im Rahmen des BVWP sind vernünftige Alternativen zu den vorgeschlagenen Projekten zu prüfen. Dies ist nur unzureichend bzw. gar nicht geschehen.
Bahnanschluss von Gewerbegebieten
Alternativen, die zu einer Verkehrsentlastung führen, wurden nicht geprüft. Hierzu gehört insbesondere der Bahnanschluss von Gewerbegebieten z.B. in Kissing, Mering, Graben und Friedberg und die Verlagerung des dort entstehenden Güterverkehrs auf die Bahn.
Nahverkehr zwischen Königsbrunn und Mering verbessern
Die Alternative, den öffentlichen Nahverkehr zwischen Königsbrunn und dem Bahnhof Mering/St. Afra zu verbessern und die Taktrate zu erhöhen. Dadurch kann eine deutliche Entlastung auf der Staatsstraße Mering-Königsbrunn erreicht werden.
Verbesserung des ÖPNV
Die Alternative den öffentlichen Personennahverkehr in der Region zwischen Bobingen, Königsbrunn, Mering, Kissing und Augsburg zu verbessern wurde nicht geprüft. Ein großer Teil des Verkehrsaufkommens auf den bestehenden Abschnitten der Osttangente ist Ziel- und Quellverkehr zwischen den einzelnen Ortschaften, der durch einen gut getakteten ÖPNV reduziert werden könnte.
Verbesserte Ampelschaltung
Die Alternative, die Ampelschaltungen an B2 und B300 in Kissing und Friedberg zu optimieren wurde nicht geprüft. Dies kann zu einer deutlichen Reduzierung des Verkehrsaufkommens innerhalb dieser Ortschaften führen.
Alternative Verkehrskonzepte
Alternativen zum Gesamtentwurf des BVWP 2015 sind nur unzureichend betrachtet. Insbesondere ist die Frage, wie die Zunahme des Autoverkehrs gebremst werden kann, nicht ausreichend berücksichtigt worden. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass unbegrenztes Wachstum des Autoverkehrs in einer Welt mit begrenzten Ressourcen die Stabilität unseres Wirtschaftssystems gefährdet. Die Verlagerung des Güteraufkommens auf die Bahn und der Ausbau des ÖPNV ist nicht ausreichend betrachtet worden. Auch sind Alternativen zur Just in Time Produktion und die damit verbundene Lagerhaltung auf der Straße nicht geprüft und eine entsprechende Beteiligung der Betriebe an den Straßen- und Umweltkosten nicht betrachtet worden. Die Förderung des Fahrradverkehrs ist nur unzureichend betrachtet worden. Elektrofahrräder erleben zur Zeit einen rasante Entwicklung und werden von der Bevölkerung angenommen. Durch entsprechende Gestaltung der Fahrradwege und Ausbau von Fahrradmagistralen kann dieser Boom genutzt werden, um einen großen Teil des beruflich bedingten Verkehrs auf diesen Verkehrsträger zu verlagern. Dies gilt insbesondere in der Region Augsburg, in der bereits jetzt schon sehr viele Berufstätige aus dem Umland das Fahrrad nutzen, um zur Arbeitsstätte zu gelangen.